Das Öl
Über das Motoröl lässt sich viel reden. Die einen schwören auf das vollsynthetische Öl, die anderen nehmen einfach das billigste Baumarktöl. Honda sagt dazu, daß man ein Öl mit folgender Spezifikation nutze sollte: SAE 10W40 API SE-SF-SG.
Die Spezifikationen:
API ist die Abkürzung für das American Petroleum Institute, das Motoröle nach
Buchstabenkombinationen klassifiziert. Der erste ist bei Ottomotoren ein S, der
zweite sollte bei den meisten Motorradmotoren ein G sein. Die europäische
CCMC-Spezifikation wurde ab 1996 von der AECA (Association des Constructeurs
Europeens de Automobiles) ersetzt. Diese macht Viertakt-Motoröle mit dem
Buchstaben A in Verbindung mit aufsteigenden Ziffern kenntlich; derzeitiges
Optimum ist die Kombination A3. JASO MA (Japan Automobile Standards Organization)
steht seit Mitte 1999 für die weltweit einzige Spezifikation speziell für
Viertakt-Motorradöle.
SAE-Bezeichnung | Temperaturbereich in Grad Celsius |
---|---|
SAE 20 | -20 bis +10 |
SAE 30 | 0 bis +30 |
SAE 40 | +20 bis +50 |
SAE 20 W-50 | -10 bis + 50 |
SAE 15 W-50 | -20 bis +40 |
SAE 15 W-40 | -20 bis +30 |
SAE 10 W-40 | -30 bis +15 |
SAE 10 W-30 | -30 bis +5 |
SAE 5 W-50 | -30 bis +40 |
Nun wird die genannte Honda-Spezifikation mittlerweile auch von fast allen billigen Baumarktölen übertroffen, womit sich die letztere Fraktion wieder bestätigt fühlt. Im Grunde genommen heißt die Devise, egal welches Öl Ihr nehmt, denkt daran es oft genug zu wechseln. Neues Öl = gute Schmierung = wenig Verschleiß = lange Lebensdauer. Denn es sorgt nicht nur für die Schmierung der Lager und den Abtransport der anfallenden Schmutzpartikel, es trägt auch zur Kühlung bei. Dabei solltet ihr nicht an dem Ölfilter sparen (kriegt man bei Louis für 6 € oder so).
Was man ergänzend sagen kann, ist dass z.B. vollsynthetisches Öl bessere Schmier- und Kühleigenschaften aufweist, was bei luftgekühlten Motoren vorteilhaft sein kann, ist aber für den Wassergekühlten V2 der NTV kein Thema. Eher nachteilig an dem vollsynthetischen Öl sind jedoch die speziellen Additive, diese können bewirken, dass die Motorradkupplung rutscht. Einmal versaut hilft dann nur noch ein Austausch der Kupplungsscheiben. Es muss also speziell für Nasskupplungen geeignet sein.
Grundsätzlich lassen sich alle Motoröle miteinander mischen egal ob Mineralöl, teilsynthetisches oder vollsynthetisches Öl. Eine so genannte Umölung also Wechsel von mineralisch auf synthetisch (was für den Trecker-Motor der NTV aber eh Unsinn ist) sollte bei hohen Laufleistungen gelassen werden. Dazu die Quelle von Castrol:
"Ein Wechsel von
mineralölbasischen Motorölen auf synthetische Produkte stellt im allgemeinen
kein Problem dar. Bei Motoren mit hohen Laufleistungen (60.000 -100.000 km oder
mehr), die mit einem Mineralöl betrieben wurden, können im Laufe der Zeit
Ölkohleablagerungen gebildet haben ( z.B. im Bereich der Kolbenringe oder
Ventilführungen) bzw. stark verschmutzt sein, da Mineralöle thermisch nicht so
stabil sind wie Syntheseöle.
Durch die reinigende bzw. spülende Wirkung einiger synthetischer Motorenöle
werden Verkokungen oder Ablagerungen mit der Zeit beseitigt. Da dieser
Reinigungsprozess nicht an allen Stellen im Motor gleichzeitig und gleichmäßig
erfolgt, wie z.B. im Kolbenringbereich, kann in der Übergangsphase ein leicht
erhöhter Ölverbrauch eintreten, der sich wieder normalisiert, wenn alle Ringe "freigespült"
bzw. freigängig sind.
Bei starker Verschmutzung eines Motors empfiehlt es sich, das erste Intervall zu
halbieren oder zu dritteln. Die Gefahr, dass Ablagerungen großflächig abgetragen
und Ölzuführungen verstopft werden, besteht nicht. "